Industriegeschichte Sachsen
Während die politischen Reformen in Sachsen im Vergleich zu anderen deutschen Ländern recht schleppend verliefen und herbe Rückschläge erlitten, erfuhr das Land ab 1825 eine rasante Industrialisierung. Allein die Textilindustrie gründete bis zum Jahr 1830 etwa 200 neue Fabriken. Im Erzgebirgsvorland, im Vogtland und in der südlichen Oberlausitz brachte dieser Industriezweig die ab jetzt für Sachsen charakteristischen Industriedörfer hervor.
Im Jahr 1829 entstand der "Sächsische Industrieverein". Vor allem auf Druck der expandierenden Textilindustrie trat Sachsen im Jahr 1834 dem Deutschen Zollverein bei, der unter der politischen Kontrolle Preußens stand, aber bald von Sachsen ökonomisch dominiert wurde. Mit der Industrialisierung gingen große Fortschritte im Verkehrswesen einher. Zur Strecke der zwischen 1836 und 1839 von etwa 8.000 Arbeitern gebauten ersten deutschen Eisenbahn-Fernverkehrsstrecke Leipzig-Dresden gehörten eine 345 m lange Elbebrücke bei Riesa und ein 513 m langer Felsentunnel in Oberau, bei deren Bau die damals modernsten Technologien zum Einsatz kamen. Schon im ersten Jahr beförderte diese Bahnlinie etwa 40.000 Passagiere. Die Industrie nutzte die neuen Bahnstrecken wie auch die seit 1837 bestehende Elbe-Dampfschifffahrt für den Gütertransport. Im Gefolge der Dampfschifffahrt und des Eisenbahnverkehrs entwickelte sich in Sachsen, beginnend im Elbtal und im Elbsandsteingebirge, der zu dieser Zeit in Europa noch kaum bekannte Tourismus.
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Donnerstag, 18 September 2014 10:04 gepostet von Rich Starkie
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